Schwierige Aufgabenstellung zu aller Zufriedenheit gelöst.
Schon zum dritten Mal probten am vergangenen Dienstagabend in Ostfildern-Nellingen die Feuerwehren aus Ostfildern, Kirchheim und Göppingen landkreisübergreifend bei einer umfangreichen Strahlenschutzübung den Ernstfall.
Ostfildern-Nellingen. Ein Paketdienst verlor bei einer Auslieferungsfahrt durch eine
unsachgemäß verschlossene Tür auf der Strecke Industriegebiet Nellingen Richtung Denkendorf einen Teil seiner Ladung. Darunter befanden sich auch Paketstücke mit radioaktivem Inhalt, so die Alarmmeldung. In Anbetracht dieser Ausgangssituation alarmierte die Leitstelle Esslingen mit der Meldung „Gefahrgutunfall 3 mit radioaktivem Material“ den Gefahrgutzug Ostfildern mit dem Gerätewagen Messtechnik und
dem Gerätewagen ABC-Erkunder, die Strahlenschutzgruppe der Feuerwehr Kirchheim mit dem Gerätewagen Strahlenschutz und die Strahlenschutzgruppe der Feuerwehr Göppingen mit dem Gerätewagen Strahlenschutz und dem Löschfahrzeug KatS.
Einsatzleiter Alexander Engelfried, Abteilungskommandant Nellingen, ordnete daraufhin die Durchführung einer Messung der örtlichen Strahlung mittels Messfahrt durch den ABC-Erkunder der Feuerwehr Ostfildern an. Unterstützt wurden sie kurze Zeit später durch den ABC-Erkunder der Feuerwehr Göppingen. Schwierig gestaltete sich diese Messfahrten, weil sich diese weiträumig erstreckten. Nach dem Auffinden der Pakete und Auswertung der Strahlenmesswerte durch die Besatzung des Gerätewagens Messtechnik wurden vorschriftsmäßig die Absperrbereiche ausgewiesen und die Strahlenschutzgruppen Kirchheim und Göppingen erhielten die Freigabe zur Anfahrt mit ihren Fahrzeugen an die Einsatzstelle.
Hohe Sicherheitsanforderungen werden dabei an die Ausrüstung der Strahlenschutzgruppe, welche aus einem Atemschutzgerät, einem Kontaminationsschutzanzug, Gummistiefeln, Handschuhen, Dosiswarngerät und Dosisleistungsmessgerät besteht, gestellt. Vorschriftsmäßig ausgestattet erfolgte das Vorgehen zur Gefahrenstelle der Trupps beider Wehren. Aufgabe hierbei war zum einen die Messung der Strahlung und anschließende Sicherung des strahlenden Materials und deren Verwahrung in einem Spezialbehälter. Eine weitere Aufgabe für die Strahlenschutzgruppe Kirchheim war schnellst möglichst einen Kontaminationsnachweisplatz aufzubauen. Diesen mussten zum Abschluss der Übung alle im abgesicherten Bereich tätigen Personen passieren.
Der eindrucksvollen und sehr zeitintensiven Übung wohnten sowohl Kreisbrandmeister Bernhard Dittrich, Stadtkommandant Gerhard Hanekamm (Ostfildern-Nellingen), Stadtbrandmeister Roland Schultheiß (Kirchheim) als auch der Fachberater Chemie Nico Berger bei.
Eine positive Bilanz über den Übungsablauf zogen abschließend sowohl der Kreisbrandmeister als auch der Stadtkommandant, verbunden mit dem Dank an alle Einsatzkräfte für ihr großes Engagement.
Weitere Bilder der übung gibt es in der Bildergallerie.
Text: Karl Stolz Fotos: Karl Stolz / Albrecht Müller
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