Stadtkommandant Gerhard Hanekamm berichtet dem Verwaltungsausschuß Die Feuerwehr Ostfildern sieht sich derzeit gut gerüstet. Stadtkommandant Gerhard Hanekamm hat in der Sitzung des Verwaltungsausschusses allerdings auf steigende Belastungen hingewiesen. Die Zahl der Einsätze der Ostfilderner Feuerwehr und damit die Einsatzstunden der Feuerwehrleute haben in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Wie Stadtkommandant Gerhard Hanekamm in der jüngsten Sitzung des Verwaltungsausschusses erläuterte, könnte das auf mittlere Frist betrachtet zu einer Strukturdebatte führen. „Die personelle Ausstattung der Feuerwehr ist derzeit
ausreichend“, sagte Hanekamm und verdeutlichte das anhand der Einsatzstatistik. So rücken bei einem Brand mindestens 20 Einsatzkräfte aus sind dabei Menschen in Gefahr, werden 17 zusätzliche Leute eingesetzt. Sollte dies nicht ausreichen, werden noch einmal 16 Feuerwehrleute in Marsch gesetzt. Diesen 53 Helfern stehen 63 Feuerwehrleute gegenüber, die tagsüber ständig einsatzbereit sind, in den Abend- und Nachtstunden sind es sogar 96 Einsatzkräfte. „Wir haben also immer einen Puffer“, sagte Hanekamm. Allerdings stieg die Zahl der Einsätze von 175 im Jahr 2012 auf 201 im vergangenen Jahr, die Einsatzstunden der Feuerwehrleute erhöhten sich insgesamt von 5.955 auf 7.149. „Ein Feuerwehrmann verbrachte im Jahr 2012 durchschnittlich drei Arbeitswochen bei der Feuerwehr, bei den Führungskräften war es teilweise erheblich mehr“, rechnete Hanekamm vor. Dies könne mittelfristig zu Problemen führen. „Wir sind an der Grenze der Ehrenamtlichkeit angelangt“, betonte Hanekamm. Zur zeitlichen Beanspruchung käme auch eine steigende psychische Belastung der Feuerwehrleute. So steigt die Zahl der problematischen Einsätze. „Wir arbeiten deshalb eng mit Notfall-Seelsorgern zusammen, damit die Feuerwehrleute keine dauerhafte Beeinträchtigung erleiden“, sagte Hanekamm. Er bat daher die Verwaltung und die Räte, mittelfristig in eine Strukturdebatte einzusteigen. „Andere Städte überlegen, die Führungskräfte als Hauptamtliche einzusetzen oder haben das bereits getan, da sich keine Ehrenamtlichen mehr finden, die die enorme Belastung auf sich nehmen wollen“. Die Fahrzeugflotte der Ostfilderner Wehr wird in den kommenden Jahren nach und nach modernisiert. So erhält die Abteilung Nellingen etwa einen neuen Rüstwagen, der ein recht betagtes Fahrzeug ersetzt. In Scharnhausen kommt im Jahr 2016 ein kleines Fahrzeug zum Einsatz, damit die Feuerwehr auch in den teilweise engen Gassen problemlos zum Brandherd gelangen kann. Bis zum Jahr 2020 sollen so nach Abzug aller Zuschüsse etwa 542.000 Euro aufgewendet werden. Zuvor müsse allerdings im kommenden Jahr der Feuerwehrbedarfsplan erneuert werden. „Ohne gültigen Plan gibt es keine Zuschüsse“, sagte der Kommandant. Theo Hartmann (Freie Wähler) dankte den Angehörigen der Feuerwehr für ihre Einsatzbereitschaft. „Es ist beruhigend zu hören, dass genügend Leute zur Verfügung stehen“, fasste er die Meinung am Tisch zusammen. Auch Oberbürgermeister Christof Bolay hob das Engagement der Wehrleute hervor und unterstrich, dass die Feuerwehr bezüglich ihrer Ausstattung und auch der Feuerwehrhäuser „gut aufgestellt“ sei. „Ich weiß unsere Feuerwehr in besten Händen und danke für den Einsatz“, sagte er.
Text: Stadtrundschau Nr. 21, 22.05.2014 pst
Foto: Stotz
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